Ich warte auf selbstfahrende Autos

Kurt Michel Autobahn

Für mich ist es ein positiver Ausblick in die Zukunft: selbstfahrende Autos werden in wenigen Jahrzehnten die menschliche Steuerung des Pkws ablösen. Man muss sich nicht mehr im hektischen Straßenverkehr konzentrieren und mit engen Parklücken quälen. Als jemand, dem das Fahren keinen Spaß macht und es aus Stressgründen komplett meidet, kann ich diese Technologie daher nur sehr begrüßen. Menschliches Versagen ist die häufigste Unfall- und Todesursache im Straßenverkehr. Mit selbstfahrenden Autos wird der Straßenverkehr also deutlich sicherer.
Die meisten Autofahrer dürften meine Vorfreude wohl nicht teilen. Sie erleben oftmals ein Gefühl der Kontrolle und Macht, wenn sie eigenhändig ein Kraftfahrzeug steuern. Obendrein macht es vielen einfach Spaß. Selbstfahrende Autos nehmen sie daher wohl eher als Spaßbremse und ein Stück weit als Verlust der Autonomie wahr. Besonders diejenigen, die sich für besonders tolle Autofahrer halten und mit ihrem Fahrstil gerne angeben, wird es frustrieren, dass sich das selbstfahrende Auto immer brav an die Geschwindigkeitsbegrenzung und sonstige Regeln halten wird. Für mich und einige andere Menschen ist es hingegen ein Segen, dass gerade besonders von sich überzeugte Autofahrer die Kontrolle über ihr Fahrzeug an eine künstliche Intelligenz abgeben werden.
Doch bei aller Euphorie über die neue Technologie, gibt es auch einige Sicherheitsbedenken. Damit ist nicht gemeint, dass die Technik zurzeit noch nicht zuverlässig arbeitet und auf alle Situationen im Straßenverkehr angemessen reagieren kann. Die Technik steckt noch in den Kinderschuhen und muss in den nächsten Jahren erst noch perfektioniert werden. Erst dann wird sie auf den Markt kommen. Bis dahin vergehen sicherlich noch ein bis zwei Jahrzehnte.

©Kurt Michel/pixelio.de
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Die tatsächliche Herausforderung wird es sein, die Autos vor dem Zugriff von außen zu schützen. Sämtliche Elektronik im Wagen inkl. der Bremsen sind mit einer Software verbunden, die wiederum mit dem Internet verbunden ist. Auf diese Weise werden Updates und Verbesserungen in das smarte Fahrzeug eingespielt. Es besteht also die Gefahr, dass sich jemand in den Bordcomputer des Autos hackt und die Kontrolle übernimmt. Auf diese Weise kann überwacht werden, wann man wo hinfährt. Auch die Fremdsteuerung des Wagens ist möglich. Im schlimmsten Fall können sogar absichtlich tödliche Unfälle herbeigeführt werden, um unliebsame Personen (Politiker, Whistleblower, den Ex-Freund oder Konkurrenten in der Wirtschaft) zu eliminieren.  Um die Wahrscheinlichkeit eines solchen Angriffs gering zu halten, werden wir unser selbstfahrendes Auto regelmäßig mit Sicherheitssoftware updaten müssen – ähnlich wie wir es mit unserem Computer oder Smartphone machen.
Klar ist aber auch: einen 100%igen Schutz wird es nicht geben. Jede Technik ist angreifbar und kann manipuliert werden. Wichtig ist, dass die Techniker und Ingenieure sich der möglichen Gefahren bewusst sind und frühzeitig an der Vermeidung bzw. Minimierung dieser Gefahren arbeiten. Aufhalten lässt sich die technische Entwicklung nicht. Ist eine Erfindung erstmal in der Welt, wird sie nicht wieder verschwinden. Wenn wir frühzeitig die Folgen neuer Technik abschätzen, können wir ihre Entwicklung aber positiv prägen.

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