Die Menschen in der Zukunft

Lessing, Herder und ich
Was passiert eigentlich, wenn Philosophen über die zukünftige Entwicklung der Menschen nachdenken? Die Antwort: Es entstehen interessante Theorien darüber.
Tja liebe Freunde. Das war mein heutiger Blogeintrag. Bis nächste Woche xD
Hehe, na gut – ein paar Sätze mehr werden jetzt schon noch folgen. Aber seien wir doch mal ehrlich: es wurde zum Thema alles gesagt, was von Relevanz ist. Denn mehr als Theorien und Spekulationen können uns auch Philosophen nicht bieten. Ein verlässlicher Wahrsager muss halt noch geboren werden. Denn das ist es doch, was uns an den Theorien so interessiert: ein Hinweis darauf, wie wir Menschen wohl in Zukunft leben werden mit vielen Fragen, die damit einher gehen. Werden wir unsere Energie- und Umweltprobleme in den Griff kriegen? Schaffen wir es, flächendeckenden Wohlstand und Frieden zu schaffen? Können wir unsere niederen Instinkte wie Habgier, Egoismus etc. kontrollieren oder gar ablegen?

Um diese Fragen zu beantworten, werfen manche Philosophen einen Blick in die Vergangenheit. Dort suchen sie nach Mustern und Regeln in unserer bisherigen Entwicklung. Heraus kommen mehr oder weniger plausible Theorien, deren Übertragung auf unsere zukünftige Entwicklung auch auf gemischte Reaktionen stoßen.
Lessing beispielsweise sieht in der Bibel den Schlüssel für die Zukunft der Menschen. Er vergleicht die Entwicklung der Menschheit mit der Erziehung eines Kindes. Der Erzieher der Menschheit sei Gott und das alte bzw. neue Testament steht für das alte bzw. neue Elementarbuch für uns, mit dem wir lernen und uns entwickeln können. Laut Lessing wird unsere Erziehung durch Gott irgendwann abgeschlossen seien, sodass wir nur noch Gutes tun – und zwar nicht, um von Gott belohnt zu werden oder auf andere Weise davon zu profitieren, sondern wegen des Guten selbst.
Herder hingegen versucht in seiner Theorie lobenswerterweise ohne Gott auszukommen. Er leitet mit Hilfe von Ereignissen der Vergangenheit Regeln ab, die er „Naturgesetze“ nennt. Nach diesen Naturgesetzen ist Humanität der Zweck der Menschennatur. Mit Hilfe unseres Verstandes, der sich im Laufe der Zeit immer weiter ausgeprägt hat und noch weiter ausprägen wird, werden wir immer mehr Humanität erlangen und unser Leben wird sich von Chaos und Unordnung hin zur Ordnung wandeln. Laut Herder befinden wir uns bereits auf diesem Weg und wir werden ihn weiter gehen.
Beide Theorien haben auf verschiedenste Weise interessante Vorzüge, lassen sich jedoch auf mannigfaltige Weise kritisieren. Aus diesem Grund erlaube ich es mir, mich in eine Reihe mit den beiden Autoren zu stellen und kurz meine Theorie in aller Kürze darzulegen. Ich gebe jedoch gleich zu, dass es sich wohl eher um eine Wunschvorstellung handelt, als um eine ernstzunehmende Theorie.

Ich denke, dass wir es mit Hilfe unserer Technologie, die wir entwickelt haben und in Zukunft erfinden werden, schaffen, in Wohlstand zu leben und die Umwelt nicht mehr zu belasten. Das Bedürfnis nach grenzenloser Macht wird mit der Zeit verschwinden, woraufhin Diebstahl und Kriege um Territorien und Ressourcen nicht mehr stattfinden werden.
Arbeiten werden wir freiwillig zum Wohle der Gesellschaft und um uns selbst zu verbessern. Geld wird es nicht mehr geben. Wir werden nicht mehr als Angehörige verschiedener Länder, Religionen, Bräuche etc. gegeneinander oder an einander vorbei leben, sondern als Weltbürger mit einander. Wir werden diese Sätze irgendwann nicht mehr nur lesen, schreiben und befürworten, sondern auch in unserem Alltag leben. Einige Menschen tun das sogar schon.
Vielleicht wird auch der Glaube an das fliegende Spaghettimonster zur Weltreligion werden und grüner Wackelpudding zum Nationalgericht von Pakistan.
Am Ende sind Theorien über die zukünftige Entwicklung der Menschen nichts weiter als mehr oder weniger plausible Ideen – egal von wem sie geäußert werden. Aber gut, dass wir mal drüber gesprochen haben. 🙂

3 thoughts on “Die Menschen in der Zukunft”

  1. Was mir bei den ganzen Prognosen auffällt: Es sind weniger Vorhersagen, sondern vielmehr Wünsche. Denn sie beschreiben eine Entwicklung, die durchweg in eine positive Richtung zeigt. Darüber hinaus geht es bei diesen ganzen Prognosen immer nur um den Menschen oder das Menschengeschlecht. Der Mensch in seiner wichtigen Rolle, als Mittelpunkt, um den sich seither alle Entitäten bewegen. Wer nicht an einen personifizierten Gott glaubt, der nur das Beste für die Menschheit möchte, wird den Menschen nur als einen Baustein in einem gesamten System betrachten müssen. Eine göttlich, positivistisch konstituierte Vorhersage der Entwicklung des Menschengeschlechts kann nur unbefriedigend sein. Wir können lediglich mutmaßen, wünschen und – sofern die Überlieferungen nicht verfälscht sind – grob in die Vergangenheit blicken.

    Selbst wenn die Menschheit nachweisbar in einem ständigen Kreislauf befindlich ist und eine jede Kultur immer einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Frühlung, Sommer, Herbst und Winter durchwandert hat (siehe “Der Untergang des Abendlandes” von Oswald Spengler), so können wir daraus nicht schließen, dass dies auch weiterhin so funktionieren wird. Die moderne Neuzeit insbesondere hat eine Entwicklung genommen, die für Philosophen und Menschen allgemein aus der frühen Neuzeit oder dem späten Mittelalter nicht absehbar war. Die Bevölkerungsexplosion konnte bspw. nicht berücksichtigt werden und spielt für die Entwicklung des Menschengeschlechts, meiner Meinung nach, eine entscheidende Rolle.

    Doch eines scheint mir relativ sicher (aber auch nur relativ, denn wer sagt, dass es nicht doch anders kommen könnte), dass sich sowohl die Menschheit, als auch alles drum herum in einer permanenten Entwicklung befindet, sowohl ins Negative als auch ins Positive. Es gibt keinen Stillstand. Aber vielleicht auch nur im Rahmen momentaner physikalischer Verhältnisse.

    Daher muss auch ich sagen: Ein verlässlicher Wahrsager müsste erst noch geboren werden. Vielleicht in Form einer Schildkröte mit Wurm auf dem Kopf.

  2. Kein Diebstahl mehr… und doch hast du deine Wünsche von kant geklaut, du Gauner. 😀

    PS: Da es Wünsche sind, soll ich wohl nicht meinen Senf dazu geben welche deiner Punkte sich niemals völlig realisieren werden können…oder? 🙂

    1. Tu, was du nicht lassen kannst – aber es wäre in der Tat recht belanglos, weil es nur Wünsche sind. 🙂

Comments are closed.

Ähnliche Artikel: