Die Papstrede im Bundestag

Ein Nachtrag
Im Vorfeld des Papstbesuches wurde seine geplante Rede im Bundestag heiß diskutiert. Kritiker hielten es für unangemessen, den Papst dort eine Rede halten zu lassen. Der Grund: es war nicht klar, ob der Papst als Staatsoberhaupt oder als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche reden würde. Einen Kommentar dazu schrieb ich bereits in der letzten Woche.
Kurz zusammengefasst war ich der Ansicht, dass nicht der Ort seiner Rede das wahre Problem sei, sondern die Inhalte seiner Reden.
Nun hat Benedikt XVI. seine Rede im Bundestag gehalten und ich muss zugeben, dass ich positiv überrascht war. Eigentlich müsste man seine Rede einen wissenschaftlichen Vortrag nennen. Es ging um das Thema „Recht“ und die Tatsache, dass einem reinen Rechtspositivismus Ethik fehlt. Ohne Gerechtigkeit könne man menschenunwürdige Taten in einen rechtlichen Rahmen bringen. Er unterschied somit klar zwischen Recht und Gerechtigkeit. Benedikt XVI. appellierte an die Politiker, nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Herz zu handeln. Auch das Thema Umweltpolitik sprach der Papst an.
Abgesehen davon, dass ich mich dem Papst inhaltlich anschließen kann, war dieser Vortrag sehr wohl angemessen für eine Rede im Bundestag. Denn Kirchenpolitik ließ sich in der Rede nicht finden. Stattdessen stieß der Papst die Diskussion zum Thema „Wissenschaft vs. Ethik“ an, welche in Zeiten von Genforschung und künstlicher Befruchtung unbedingt geführt werden sollte.
Da ich den Inhalt der Papstrede interessant finde und für wichtig halte, möchte ich euch die Rede nicht vorenthalten:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=37mScncE45U&feature=related]

4 thoughts on “Die Papstrede im Bundestag”

  1. Respekt, da war der Papst in Deutschland und sagte: “Eine vom Weltlichen entlastete Kirche vermag gerade auch im sozial karitativen Bereich den Menschen, den Leidenden wie ihren Helfern, die besondere Lebenskraft des christlichen Glaubens vermitteln.” Wie recht er hat. Staat und Kirche gehören generell getrennt.

  2. Er ist ein Bösewicht!! Was? Er ist meiner Meinung?! Er ist toller Kerl!

    Solche Vorgehensweise würde ich dir nicht anratten. Die Meinungen je nachdem wie viel Prfofit die Lage für dich verspricht zu wechseln ist heuchlerisch. Das heißt aber nicht, dass ein Meinungswechsel generell etwas törichtes ist. Dennoch meine ich sagen zu können, dass du viel klüger sein und nicht durch blinde Vorurteile Menschen ihre Rechte verwehren solltest.

    1. Ich glaube, du missverstehst meine Position.
      Ich halte den Papst in keinster Weise für einen tollen Kerl. Soll ich aber deshalb diese konkrete Rede schlecht machen? Ich denke, dass DIES töricht wäre.
      Was ich von der Rede halte, hast du oben gelesen. Was ich vom Papst selbst oder seiner Religion halte, ist etwas anderes. Ich schrieb eine Kritik über die Papstrede und nicht über den Papst selbst bzw. seine religiösen Lehren. 😉

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