Von Leichenschändung bis Krisenbewältigung

Die Woche im Rückblick
Am Sonntagabend kurz vor 21 Uhr stelle ich mich erschrecken fest: verdammt, es ist ja schon Sonntagabend und ich habe noch keinen neuen Blog-Artikel geschrieben.
Ich gebe zu, dass ich schon in der Vergangenheit Artikel auf den letzten Drücker schrieb. Es entstand ein Artikel sogar erst am Montagmorgen. Dennoch war es diesmal anders. Mir wollte einfach kein Thema einfallen, über das ich schreiben konnte und wollte. Vielleicht lag es einfach daran, dass ich nicht zum Schreiben motiviert war. Aber auch Nachrichtenseiten im Internet konnten mir nicht wirklich einen Anreiz geben, über etwas zu schreiben.
Leider beherrscht nach wie vor diese jämmerliche Wulff-Debatte die Medien. Dass mir dabei der moralische Kotzreiz kommt, legte ich jedoch in der vergangen Woche dar. Solange die Medien Vorteile von diesem Skandal haben und es noch genug Leute gibt, die die Berichterstattung nicht kritisch hinterfragen, wird uns das Thema auch noch erhalten bleiben. Juhu.

Dann wäre da noch das Schiffsunglück der „Costa Concordia“. Sie rammte vor einigen Tagen zwischen der Insel Giglio und der südlichen Toskana einen Felsen und kippte um. Fünf der 4300 Passagiere starben, ca. 17 Personen werden noch vermisst. Doch was soll ich dazu schreiben? Die Selbstverständlichkeit äußern, dass so ein Unglück furchtbar sei, halte ich für überflüssig. Das Fehlverhalten des Kapitäns zu kritisieren, macht wohl momentan auch wenig Sinn, da der Fall momentan erst aufgeklärt wird.
Was war sonst noch? – Ach ja: Mehrere amerikanische Soldaten urinierten auf afghanische Leichen und ließen sich zur Freude ihrer Vorgesetzten dabei filmen. Dieses Thema hat definitiv Potential, denn es zeigt zum Einen, wie labil Menschen in extremen Situationen, wie z.B. Krieg, werden können. Zum Anderen wird durch diesen und ähnliche Fälle deutlich, dass Menschen sich oftmals moralischen Konventionen entledigen und „perversen“ bzw. sadistischen Trieben nachgehen, wenn sie den dazu nötigen Freiraum eingeräumt bekommen. Vielleicht greife ich dieses Thema zukünftig auf. Für den Moment ist es mir jedoch zu komplex (was ich ungerne zugebe, aber momentan ist meine Trägheit einfach stärker als meine Neugier).

Mit welchen Sätzen fülle ich denn jetzt noch die letzten Zeilen dieses Artikels? Hmm…..im Zweifel mit der FDP – das kommt immer gut. Die versucht momentan – wie auch immer – aus ihrer Krise zu kommen und der ehemalige Parteichef Westerwelle will fleißig daran mitwirken. Jedoch nicht mehr in einer Spitzenposition. “Ich stehe nicht auf der Brücke, aber im Maschinenraum will ich weitermitmachen.”, sagt er beim Neujahrsempfang der nordrhein-westfälischen FDP in Düsseldorf. Doch auch bei diesem Thema liegt es mir fern, mehr zu sagen, als dass ich nicht sicher bin, ob die Krise der Liberalen mit ihrer Politik oder nicht vielmehr mit dem Trend, die FDP schlecht zu finden, zu erklären ist. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo in der Mitte – welch eine Erkenntnis.
Und so beendete ich um kurz nach halb zehn abends das Schreiben dieses Artikels und verkniff mir den Abschlusssatz „Ich bin gespannt, was die neue Woche für Schlagzeilen bringt“, denn es wäre gelogen.
In diesem Sinne: Guten Tag!

2 thoughts on “Von Leichenschändung bis Krisenbewältigung”

  1. Ein aufgebrachter DanceMan… Klingt interessant… 🙂 Aber mach dir nicht zu viel aus dem Artikel – du warst ja zumindest ehrlich. 😉

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