Der Atomausstieg ist beschlossene Sache

Die Grünen wollen zustimmen
Der Atomausstieg ist nun beschlossene Sache. Die Grünen wollen sich trotz einiger Proteste aus der Basis für den Ausstieg aussprechen.
Dass sich die Grünen zunächst nicht sicher waren, ob sie dem Gesetz der Bundesregierung zustimmen sollen, scheint zunächst überraschend zu sein. Schließlich kämpfen die Grünen seit jeher für den Umweltschutz und setzten sich für ein Ende der Atomkraft ein. Jetzt wo ein Kern-Ziel der Grünen erreicht wird, hätte man wohl eher mit breiter Zustimmung gerechnet.
Doch das Erreichen eines solchen Zieles bedeutet auch immer eine Gefahr für die Macht. Die Grünen sind derzeit so erfolgreich wie nie zuvor. In den Umfragen liegen sie weit vorne, was bedeutet, dass sie von der Bevölkerung derzeit großen Zuspruch erhalten. Wird den Grünen jedoch ein wichtiges Thema genommen, zu dem sie eine klare Position einnahmen, so besteht die Gefahr, dass einige Wähler in Zukunft keinen Grund mehr sehen, den Grünen erneut ihre Stimme zu geben. Zumindest ist dies der Gedanke einiger Parteigenossen.

Die Grünen

Doch schließlich konnten die Grünen noch im letzten Moment verhindern, dass an dieser Stelle eine lange Kritik folgt. Das Erreichen eines wichtigen politischen Ziels sollte schließlich wichtiger sein, als der Gedanke an die nächste Bundestagswahl, denn Parteien werden im Allgemeinen aus diesem Grund gewählt: sie sollen die Ziele, die sie sich gesetzt haben, umsetzen.
Neue Themen werden sich mit Sicherheit finden lassen. Da gilt es zunächst, beim Ausbau von alternativen Energien ein Wörtchen mitzureden. Auch sind wir den Atommüll noch lange nicht los. Der Klimawandel ist nach wie vor in vollem Gange und die eigenen Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit wird man auch in Zukunft haben.
Die Liste ließe sich noch weiter fortsetzen, zeigt aber bereits, dass es auch nach dem Atomausstieg genug Themen gibt, zu denen die Grünen Position beziehen können.
Hätten sie gegen den aktuellen Atomausstiegsplan gestimmt, hätten sie sich auch erneut vorwerfen lassen müssen, eine „Dagegen-Partei“ zu sein, was spätestens dann kein allzu weit hergeholter Vorwurf gewesen wäre.

4 thoughts on “Der Atomausstieg ist beschlossene Sache”

  1. Die nicht sofortige Zustimmung lag wohl eher daran, dass man den Konsens auf Unumkehrbarkeit überprüfen wollte bzw. eventuell ein besseres Ergebnis rausholen könnte. Noch ist der Kuchen aber anscheinend nicht gegessen, denn die Atomkonzerne stellen schon ihre Anwälte bereit und komplett überzeugt, dass nicht findige Politiker in ein paar Jahren aus Geldgeilheit den Spieß wieder umdrehen, bin ich auch nicht.

    1. Dass sich die Stromkonzerne den Beschluss nicht gefallen lassen werden, ist leicht vorhersehbar. So wird, wenn der Beschluss nicht geändert wird, zumindest eine Menge Geld fließen. Woher dieses Geld kommen wird: reden wir nicht drüber.
      Ich bin übrigens auch mal sehr gespannt, was aus der ganzen Sache in ein paar Jahren werden wird. . .

  2. Ich hatte mich dazu schonmal geäußert, wiederhole mich aber gerne.
    Da ich politisch eher unbeteiligt bin und davon auch nicht viel Ahnung habe, will ich mich nicht weit aus dem Fenster lehnen, falls meine Aussagen grundweg falsch sein sollten bitte ich um ein wenig Nachsicht.

    Die Atomthematik ist gerade sehr aktuell. Mit dem Fokushima-Unglück in Japan hat man gesehen, bzw wurde der Welt offenkundig gemacht, was im Falle einnes Unfalls so alles passieren kann. Natürliich wusste man schon voher, was alles passieren kann, wurde aber abgetan. “Sowas passiert hier doch nicht”. Diie Ganze Welt ist alamiert, die Grüne propagiert mit der Abschaffung der Atomenergie und wird natürlich gerade jetzt gefeiert. Das das Thema damals auch schon besprochen wurde und diie Grüne dabei verhältnismäßig wenig Anklang gefunden hat ist jetzt natürlich egal.
    Die erfolgreiche Politik ist ein Wechselspiel von gesellschaftlichen Meinungen. Meistens wird das für gut befunden, was gerade heiß in den Medien diskutiert wird und für den Wähler am plausibelsten erscheint. Die Grüne finndet ganz spontan Anklang, weil es eine Katastrophe gab in Japan. Alle sind alarmiert. Der vernünftige Wähler sollte sich mal die Frage stellen, weshalb er denn nun die Partei unterstützen würde und ob er sie auch vor einem Jahr gewählt hätte.

    Und nun zu meiner wirklich freien Meinung:
    Diese ganze rückratlose Wählerscheiße geht mir total auf den Sack! Politik ist wichtig, aber ich persönlich habe damit abgeschlossen. In Freundeskreisen halte ich mich generell aus sowas raus. Jeder versucht den jeweils anderen von seinem Standpunkt zu überzeugen. Andere Meinungen werden meist nicht beachtet.
    Geht es um das Deutsche Wohl oder geht es darum, mit seiner Partei die meisten Stimmen zu bekommen?
    Bevor ich mich hier noch in Rage schreibe, höre ich besser mal auf. Obwohl ich vermute, dass ich als politisch Uninteressierter vermutlich in der Minderheit bin bitte ich meine Meinung zumindest zu respektieren.
    Ich kann mit Politik nichts anfangen!!!

    1. Nun sind die Grünen auch durchaus schon vor dem Atomunglück deutlich beliebter gewesen als früher. Der Grund ist jedoch der gleiche: “Stuttgart 21” war das aktuelle Thema und die Grünen vertraten die Meinung der Bevölkerung.
      Aber das war sicherlich nicht der einzige Grund, warum die Grünen so zulegen konnten.
      So wie dir geht es vielen Menschen. Sie haben keine Lust mehr auf Politik, wissen aber, dass wählen gehen ein Freiheitsrecht ist, für das uns viele Menschen auf der Erde beneiden. Was machen die Menschen also? – Sie fangen an, alternativ andere Parteien als CDU/CSU und SPD zu wählen. Los ging es 2009. Da erreichte die FDP ein großartiges Wahlergebnis. Aus Gründen, die meiner Meinung nach eine so große Tragweite haben, dass ich sie in einem Kommentar kaum angemessen darstellen könnte (deshalb lasse ich es), änderte sich die Meinung der Bevölkerung in Bezug auf die FDP wieder und nun scheint man die nächste Alternative gefunden zu haben: die Grünen.
      Mal sehen, wie lange das anhalten wird und welche Partei danach ihren Triumph feiern darf. Langsam gehen uns aber die nicht-radikalen Parteien aus, was mir ein wenig Sorge bereitet.

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