Sich politisch zu engagieren ist für einen differenziert denkenden Menschen oftmals nicht leicht. Zumindest dann nicht, wenn man keine Partei findet, deren Parteiprogramm mit den eigenen Überzeugungen nahezu vollständig übereinstimmt. So geht es mir. Seit ich wahlberechtigt bin, bin ich ein Wechselwähler. Nicht, weil ich mich nicht entscheiden kann, ein wankelmütiger Menschen bin oder sich meine politische Einstellung ständig stark verändert. Vielmehr entwickeln sich eigene Ansichten, Ansichten der Parteien und die Gesellschaft im Allgemeinen weiter. Die Entwicklungen innerhalb der Parteien können sich in der Regel nicht dauerhaft mit meiner eigenen politischen Haltung decken. Daher möchte ich mich nicht parteibedingten Beschränkungen unterwerfen. Parteiprogramme mitzutragen, hinter denen ich nicht in Gänze und mit voller Überzeugung stehen kann, kommt für mich ebenfalls nicht in Frage.
Doch politisches Engagement geht auch anders. Ich habe mich für die kommende Bundestagswahl am 24. September als Wahlhelfer verpflichtet. Mit in meinen Augen fragwürdiger Parteipolitik habe ich in dieser Funktion nichts zu tun. Ich muss diese als Wähler auch nicht in dem Maße vertreten können wie ein Parteimitglied.
Vielmehr unterstütze ich aktiv die Durchführung eines demokratischen Vorgangs. In unserer Demokratie ist es die Aufgabe des Volkes, an der Durchführung allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahlen und der Feststellung des Wahlergebnisses beteiligt zu sein. Als Wahlhelfer kann ich aktiv das Wahlrecht und die Demokratie in diesem Land stärken.
In vielen Kommunen in ganz Deutschland werden noch ehrenamtliche Wahlhelfer gesucht. Wer sich politisch engagieren und aktiv unsere Demokratie unterstützen möchte, ohne parteipolitische Kompromisse eingehen zu müssen, dem sei das Ehrenamt des Wahlhelfers ans Herz gelegt.