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Das Hambacher Fest vom 27.05.1832 bis 01.06.1832 auf dem Hambacher Schloss war eine große Demonstration gegen das bestehende Herrschaftssystem. Seine Initiatoren forderten mehr Bürgerrechte, ein demokratisches Herrschaftssystem und die Umsetzung einiger weiterer liberaler Ideen. Die Mobilisierung von ca. 20.000 bis 30.000 Menschen, die am Hambacher Fest teilnahmen, brachte jedoch zunächst nicht den erhofften Erfolg. In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, woran das lag. Wieso konnten die liberalen Kräfte trotz großer Unterstützung seitens der Bevölkerung keine politischen Reformen anstoßen?
Um diese Frage zu beantworten, betrachte ich das journalistische und politische Auftreten eines wichtigen Führers der oppositionellen liberalen Bewegung – Johann Georg August Wirth. Als Journalist hatte er einen großen Einfluss auf die politische Meinungsbildung des Volkes und diente als Sprachrohr für dessen Unzufriedenheit. Die Klärung, ob und wenn ja welches politische Konzept Wirth hatte und wieso er seine politischen Ansichten und Forderungen nicht durchsetzen konnte, gibt möglicherweise Aufschluss darüber, warum politische Reformen mit Wirth als Anführer der oppositionellen Bewegung nicht umgesetzt werden konnten.
Als Grundlage dient mir eine Rede von Wirth auf dem Hambacher Fest, die im ersten Band „Deutsche Parteiprogramme“ der Reihe „Deutsches Handbuch der Politik“ von Wilhelm Mommsen vollständig abgedruckt ist.
Als weitere Grundlage dient mir der Sammelband „Freiheit, Einheit und Europa von Joachim Kermann, in dem der journalistische und politische Werdegang Wirths von Elisabeth Hüls und die Versammlungen im Neustädter Schießhaus und im Haus des Abgeordneten Schoppmann nach dem Hambacher Fest von Joachim Kermann ausführlich dargelegt werden.
Dr. Volkmar Eichstädt legt in „Die deutsche Publizistik von 1830“ die politischen Ansichten Wirths und Siebenpfeiffers dar, die mir u.a. gleichermaßen als Grundlage dienen.
Zum Schluss beantworte ich die Frage, warum aus dem Hambacher Fest keine politischen Reformen resultierten. Lag es an möglicherweise mangelnden Fähigkeiten Wirths und seinen Anhängern, die es als Journalisten zwar verstanden, ihre politischen Forderungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, aber nicht die Kompetenz besaßen, politische Veränderungen zu erreichen? Oder fehlte gar ein ausgearbeitetes politisches Konzept, das eine praktische Umsetzung der Reformforderungen verhinderte?
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